025 Energiezentrale Magglingen

All Design Transparent

025 Energiezentrale Magglingen

Offener Projektwettbewerb, 2023, 2.Rundgang
mit Kesküla Erard architecture du paysage, B+S Ingenieure AG, HEFTI.HESS.MARTIGNONI. Aarau AG

 

Die neue Energiezentrale steht präsent an der Strasse und fügt sich in die Lücke zwischen der alten Turnhalle und den neuen Sporthallen ein. In Zeiten erhöhten Energiebewusstseins und gesteigerter öffentlicher Aufmerksamkeit für den Energieverbrauch soll der Infrastrukturbau eine angemessene Sichtbarkeit erhalten. Zwar verleiht die schlichte Volumetrie dem Bau eine gewisse Zurückhaltung, die Fassadengestaltung erregt jedoch eine subtile Aufmerksamkeit. Der Baukörper übernimmt die Ausrichtung der beiden grossen Sporthallen und vervollständigt das neue Ensemble. Die Gebäudehöhe führt die Staffelung der Bestandesbauten weiter und das aus der inneren Organisation resultierende Schrägdach stellt einen Bezug zur alten Turnhalle her.

Das neue Gebäude besteht aus einem Sockelbau und zwei darüberliegenden Geschossen und wird direkt neben dem bestehenden Werkhof errichtet. Im Erdgeschoss entsteht eine räumliche Erweiterung für die Feuerwehr. Die Garderoben werden im Neubau untergebracht. Dies schafft den dringend benötigten Platz in der Fahrzeughalle und ermöglicht drei Stellplätze nebeneinander. Die Anordnung des Neubaus erfordert nur minimale Eingriffe in den Bestand. Zwischen dem Feuerwehrmagazin und der Strasse erstreckt sich die neue Energiezentrale über vier Geschosse. 

Der Neubau der Energiezentrale wird als Skelettbau in Stahlbeton ausgeführt. Die vertikalen Lasten aus den einzelnen Etagen werden von den Geschossdecken in Ortbeton über Unterzüge und Betonstützen resp. -wände aufs Fundationsniveau geführt. Die Unterzugsdecken vom Erd- bis 2. Obergeschoss bestehen im Wesentlichen aus je vier Feldern, die um eine zentrale Mittelstütze angeordnet sind.

Für den Industriebau mit mittleren bis schweren Nutzlasten fällt die Wahl des Baumaterials auf Beton. Im CO2-Vergleich zu Stahl schneidet der Betonbau ca. 3x besser ab. Neben dem geringeren Schadstoffausstoss bei der Produktion der Baumaterialien bietet Beton weitere Möglichkeiten für nachhaltiges Bauen – so sollen die Bauteile mit Recyclingbeton mit einem Recyclinganteil von mind. 50% erstellt werden. Das nahegelegene Betonwerk in Cornaux/NE bietet zudem die Möglichkeit, CO2 aus Biogasanlagen in Betongranulat zu speichern. Beim projektierten Bauwerk können zwischen 6 und 15 Tonnen CO2 gespeichert werden. 

Die Gesamthaustechnikanlage vereint Effizienz, Nachhaltigkeit und Benutzerfreundlichkeit in einem durchdachten Konzept. Ein entscheidendes Merkmal ist die durchdachte Anordnung der Steigzonen für Elektro, Heizung, Lüftung und Geothermie. Diese sind optimal platziert und durchgehend gestaltet, um eine effiziente und flexible Nutzung aller technischen Systeme im Gebäude zu gewährleisten.

Die Fassade ist nach dem Prinzip Design for Reuse konzipiert. Die Bauteile sind so gefügt, dass diese einfach rückgebaut und in den Material- / Bauteilkreislauf rückgeführt werden können. Die Fassadenverkleidung besteht aus langlebigen Materialien wie Metall im unteren und PV-Elementen im oberen Bereich der Fassade. Die Solarpanele unterstützen die nachhaltige Energiegewinnung der neuen Geothermiezentrale.

Die geplante Umgestaltung zielt darauf ab, die Verkehrsräume flächeneffizient zu gestalten, um Raum für ansprechende und einladende Aufenthaltsbereiche zu schaffen. Im Osten wird der Ankunftsbereich aufgewertet, während im Westen der alten Sporthalle ein Freiraum für Veranstaltungen entstehen soll.

Die Neugestaltung des Aussenraums zielt darauf ab, asphaltierte Flächen zu reduzieren. Neue Flächen mit Blumen- und Magerwiesen, Ast- und Steinhaufen, sowie Trockensteinmauerwerk sollen die Umgebung aufwerten und die Biodiversität des Waldes entlang des Strassenraumes weiterziehen. Die ausgewählten Pflanzen sind einheimisch und kommen im aktuellen Wald vor. 

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